Hole-in-One nach 35 Golf-Jahren

Langjährigem Mitglied Carl-Friedrich Ehlers (78) gelingt an Loch 5 der Schlag seines Lebens.

Keine Turniere, corona-bedingte Einschränkungen beim Spielbetrieb, Restaurant geschlossen: Tote Hose im Oldenburgischen Golfclub? Nein, ganz im Gegenteil. Gerade weil unser Sport an der frischen Luft im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten erlaubt ist, ist die Frequentierung unserer Anlage – besonders bei gutem Wetter – derzeit enorm. Wenn dann noch einem langjährigen Mitglied trotz oder gerader wegen Corona der Schlag seine Lebens gelingt, ist das schon bemerkens- und berichtenswert. Carl-Friedrich (Charly) Ehlers hat am Sonnabend, 14. November, das geschafft, wovon der weitaus größte Teil der Amateur-Golfer sein Leben lang (vergeblich) träumt. Der 78-jährige beförderte an Bahn 5 unseres Platzes den Ball mit einem Schlag ins Loch. „Hole-in-One“ heißt so etwas bekanntlich weltweit.

Charly schildert auf unseren Vorschlag dieses Ereignis selbst wie folgt:

„Weil der Wetter-Bericht Gutes verheißt und deshalb ein ziemlicher Andrang auf dem Golf-Platz zu erwarten ist, stehen meine Lebensgefährtin Roswitha Prange und ich an jenem Sonnabend besonders früh auf und schlagen schon gegen 8.30 Uhr von Bahn 1 ab. Es ist windstill, die Luft ist mild und der Platz in wunderbarem Zustand. Als mir auf Bahn 4 ein für meine Verhältnisse erstklassiger Abschlag gelingt, gehe ich entsprechend motiviert auf den (gelben) Abschlag von Bahn 5. Natürlich will ich „angreifen“ – also mit einem Schlag über den See, ohne vorzulegen. Um punkt 9:30 Uhr treffe ich den Ball („Wilson Staff 2“) sehr gut. Er startet schnurgerade. Ich sehe die weiße Kugel zwar nicht landen, bin mir aber sicher, dass sie auf dem Grün sein muss. Als wir Minuten später am Rande  des Teiches ankommen, kann ich aber beim besten Willen meinen Ball nicht auf dem Grün ausmachen. Ich sage noch scherzhaft ‚der wird doch nicht schon im Loch sein?‘ Dann wächst die Besorgnis, dass der Ball über das Grün hinaus gerollt ist. Erst, als ich mich dem Loch auf etwa fünf Meter genähert habe, sehe ich etwas Weißes über den Lochrand hinausragen. Ich denke zuerst komischerweise an einen Pilz. Einige Sekunden später dann die Gewissheit: der „Pilz“ ist ein Ball, mein eindeutig gekennzeichneter „Wilson Staff 2“. Erst jubeln wir gemeinsam. Dann wird mir allmählich klar, dass ich nach 35 Golfjahren – davon fast 30 im Oldenburgischen Golfclub – das erste Ass meines Lebens geschlagen habe. Die Chance dazu – so werde ich später erfahren – betrug 1 : 12 500! Das ist gleichzeitig mein erster Eagle (zwei unter Par). Nebenbei fällt mir noch ein, dass ich für diese 1 in einem Turnier bei meiner Stammvorgabe 20,8 und Spielvorgabe 27 fünf Stableford-Punkte bekommen hätte. Nur gut, dass ich für diesen Schlag meines Lebens mit Roswitha eine renommierte Zeugin habe. Aber sie hat als amtierende Ladies-Captain der Donnerstags-Damen weder selbst, noch bei anderen je ein Hole-in-One erlebt. Also hält sie die Premiere noch schnell mit dem Handy fest. Die Bilder werden zusammen mit dem Glücks-Ball sicher einen Ehrenplatz in meiner Wohnung erhalten. Als wir wieder beim Clubhaus ankommen, können wir – das Restaurant ist ja geschlossen – leider kein Gläschen auf meinen „goldenen Schuss“ genießen. Und auch einen ausgeben für im Clubaus anwesende Gäste – wie das bei einem Hole-in-One gute Sitte ist – kann ich ebenfalls nicht. Ich fasse das nicht als „Glücksfall“ auf  und nehme mir fest vor, sobald dafür wieder die Möglichkeit besteht, meine Freunde bei den Golf-Senioren (Grünjacken), deren Mitglied ich seit 2007 bin, zu einem Drink einzuladen. Auch, um die (hervorragende) Gastronomie in diesen für sie schlechten Zeiten an meinem Glück teilhaben zu lassen.“

Soweit der Erlebnisbericht von Charly. Wie wäre es denn, wenn auch andere Mitglieder, denen  in der Vergangenheit ein Ass gelang oder denen das in Zukunft glückt, davon an dieser Stelle vom Golfschlag ihres Lebens berichten? Nur zu!

Carl-Friedrich Ehlers mit dem Glücksball an der Fahne von Loch 5. Bilder: Roswitha Prange

Nahaufnahme des Balls im Loch von Bahn 5. Es ist fast ein Wunder, dass er nicht über das Loch hinaus gerollt ist; denn die Schaumstoff-Einlage, die aus Corona-Gründen gewährleistet, dass der Golfer seinen Ball sehr leicht aus dem Loch nehmen kann, reicht fast bis zum Rande des Holes.

Hole-in-One-Fakten

Ein Hole-in-One – der Traum jeden Golfers – gelingt sehr selten. Ein solcher Glückstreffer wird entsprechend beachtet und gefeiert . Nach weltweiten Statistiken – auf die sich auch“Hole-in-One“-Versicherer stützen, liegt die Chance eines AmateurGolfers, ein „Ass“zu erzielen, bei 1:12.500. Bei Profi-Golfern beträgt die Wahrscheinlichkeit 1:2.500. Berufsspieler erhalten bei manchen Turnieren als Preis für einen solchen Präzisions-Schlag oft ein wertvolles Auto oder andere tolle Gewinne. Dass auch Amateur-Golfern für ein Hole-in-One ein wertvoller Preis, der weit über der Amateur-Bemessungsgrenze von 750 Euro liegen darf, gegeben werden kann, ist vielfach nicht bekannt. Seitdem darüber Statistik geführt wird, haben es im Oldenburgischen Golfclub seit 1966 insgesamt 30 Golferinnen und Golfer geschafft, an einem der vier Par-3-Löcher (Bahnen 2, 5, 10 und 12) mit einem Schlag in das Loch zu treffen. Zuletzt war das im Jahre 2016 (!) an den Bahnen 5 und 10 der Fall. Berücksichtigt wurden in der Statistik (siehe auch auf unserer Home-Page unter Golflcub – Clubmeister/Hole in One) allerdings nur die Asse, die während eines offiziellen Turniers gespielt wurden.

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